Zuviel Gülle und Mist?

Ein stattlicher Misthaufen vor der Hoftür kündete früher vom Wohlstand eines großen Bauernhofes mit viel Vieh. Auch heute noch ist der Dung landwirtschaftlicher Nutztiere ein wertvoller Rohstoff. Er enthält mit Stickstoff, Phosphat und Kali drei wichtige Pflanzennährstoffe. Wird er als Mist oder Gülle auf die Felder ausgebracht, schließt sich der Nährstoffkreislauf, denn von hier stammt ja der überwiegende Teil des Futters.

Allerdings fallen in einigen wenigen Gegenden zu viele tierische Exkremente an. Problematisch ist, dass es in diesen Regionen eigentlich zu wenig Land gibt, auf dem sich der anfallende Naturdünger optimal verwerten ließe.

DüngenDeshalb entwickelten die Landwirte Strategien, um zu große Nährstoffeinträge zu vermeiden. Beispielsweise geben Bauern mit wenig Land überschüssige Güllemengen oft an solche ohne Vieh ab. Diese sparen damit teuren Mineraldünger. Zur Überbrückung der Wintermonate halten die Landwirte Lagerraum für Gülle und Mist bereit, die sie dann in der Vegetationsperiode auf die Felder bringen. Dann können die Pflanzen die notwendigen Nährstoffe gut aufnehmen. Bodenschäden und Nitrateinträge ins Grundwasser werden vermieden.

Neue Güllefahrzeuge z.B. mit Schleppschlauchverteiler geben die Nährstoffe gezielt an die Ackerpflanzen ab. Dadurch nimmt auch die "gute Landluft" ab. Noch können diese Maßnahmen nicht überall angewendet werden, sie kosten nämlich Geld, welches erst verdient werden muss. Aber sie werden in steigendem Maß realisiert. Denn die Bauern wollen nicht die schnelle Mark, sondern eine langfristige Existenz, auch für kommende Generationen. Dafür brauchen sie einen gesunden Boden, ihr grünes Kapital. Auf ihm wächst der überwiegende Teil des Futters für ihre Tiere und unser aller Brot.

 

[Startseite] [zum Fragenkatalog] [zur vorherigen Frage] [zur nächsten Frage]

© 1997-99 IMA  Information · Medien · Agrar e.V.